Enthumanisierung der Arbeit - Gedanken zum 1.Mai 2014


Immer wieder wird  von den Rednern auf die  „Kälte“ in der Arbeitswelt hingewiesen. Es werden Zahlen genannt, die Aufschluss geben über die psychischen Erkrankungen von Arbeitnehmer, resultierend  aus den inhumanen Arbeitsbedingungen. Im Einzelnen heißt das, keine Trennung mehr von „Privat-und Arbeitsleben“,    Arbeit wird  mit  nach Hause genommen, also die Arbeit hat das Privatleben erreicht.  

Enthumanisierung der Arbeit bedeutet Demotivation der Arbeitenden zur Solidarität mit den anderen arbeitenden Menschen. In der  christlichen Terminologie würde es heißen, die Arbeit ist frei von Nächstenliebe und dem Blick auf den Mitmenschen.
  
Der Papst zum 1.Mai:
 "Ich bitte die politischen Verantwortungsträger, zwei Dinge nicht zu vergessen: die Würde des Menschen und das Gemeinwohl"

Beides  ist eng mit der Arbeit verbunden, mittels der Arbeit kann der Mensch seine Existenzgrundlage schaffen und ein Leben in Würde „sollte“ möglich sein und die Arbeit muss dem Gemeinwohl dienen.
Die Würde des Menschen ist durch die Arbeit nur dann geschützt, wenn die  Entlohnung der Arbeit, ein  von staatlichen Mitteln unabhängiges  (über) Leben ermöglicht.

Wenn der Blick auf das Arbeitsleben konkreter wird, so muss kritisch festgestellt werden, dass es nicht nur die Arbeitgeber sind, die zum Teil die Bedürfnisse ihrer Arbeitnehmer aus dem Blick verloren haben.
Nein es sind die Arbeitnehmer die in einer  oft entwickelten „Hühnerhofmentalität“ ihrem nächsten alles neiden, was dieser an scheinbaren Vorteilen hat. Da wird gemobbt, ganz egal welche Schäden der Gemobbte davon trägt, wichtig ist nur der eigene Vorteil.
Bei dem einen ist es mehr Geld was die Triebfeder des Handelns ist, bei dem anderen sind es mehr Stunden, die er oder sie haben möchte.  Manchmal vermittelt die Arbeitswelt den Eindruck, dass alles erlaubt ist, was den „Anderen“ kaputt macht und somit den Weg frei für das eigene Wohlergehen frei ist.

Nun kann natürlich gesagt werden, an allem sind die Arbeitgeber Schuld, denn nur sie schaffen die inhumanen Arbeitsbedingungen, die der Nährboden für zerstörerische Aktivitäten des einzelnen Arbeitnehmers bieten.
Nein dem ist nicht so, denn der Mensch muss sich nicht auf der untersten Ebene dem Wolfsgesetz unterwerfen. Der Mensch als soziales Wesen sollte an einem Miteinander interessiert sein und nicht am zerstörerischen Gegeneinander.

Nur im Miteinander ist das Überleben auch in der Arbeitswelt möglich.

Dann und nur dann  ist  die Würde des Menschen weiterhin unantastbar.

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