Ehrenamt

hoch geehrt, hoch gelobt, aber selten kritisch betrachtet


Nun soll das Ehrenamt nicht  per se als Möglichkeit des Auslebens von Eitelkeiten, als  Ausgleich nie erreichter  Machtpositionen des Einzelnen beschrieben oder gar als Arbeitsplatzkiller demaskiert werden, was allerdings ein leichtes im sozialen Bereich wäre.
Und doch birgt das Ehrenamt jeder dieser Gefahren in sich. 

Kein Generalverdacht soll hier ausgesprochen werden, doch ein Blick auf die „kostenlose“  nicht vertraglich geschützte Arbeit ist notwendig, um nicht  eine unbeobachtete,  brutale Arbeitswelt neben der an sich schon harten  (bezahlten Arbeitswelt entstehen zu lassen.
Das Lächeln der Bürger, die das Ehrenamt bewerben oder verteilen darf uns nicht über die Gefahren desselben hinwegtäuschen.

Menschen suchen, verständlicherweise, Anerkennung und das ist im großen Feld des Ehrenamtes möglich und wird vielfach seriös praktiziert.

Hässlich wird es nur,  wenn das Ehrenamt zur doppelseitigen Falle  wird, zum einen verführt es den Anbieter der ehrenamtlichen Tätigkeit, die  „billige bzw. kostenlose“ Arbeitskraft des bereitwilligen Bürgers zu nutzen -  der Arbeitsplatzkiller wird wirksam.
Die andere Seite ist ebenso gefährlich, wenn sich der Bürger im Ehrenamt so verwirklich kann, wie er es in seinem Arbeitsleben nie  konnte. So da wäre, das ausüben von Druck auf seine  Umgebung, das sich selbst in den Vordergrund stellen, um möglichst viel Anerkennung zu bekommen. Hier wird die als „Spende“ gedachte Arbeitskraft zur Falle für all diejenigen Menschen, die in bester Absicht  mit ihren Möglichkeiten helfen wollen.

Im vorangegangen ist von den ehrenamtlichen Tätigkeiten im  sozialen Bereich, im weitesten Sinne die Rede, was für unangenehme Begleiterscheinung auf anderen Gebieten, wie z. Beispiel  die des Sports zu finden sind, vermag ich nicht zu sagen. Ich wünschte mir, dass der Sportsgeist dort im Positiven das seine tut.
Im Bereich des Politischen oder Kulturellen –es sei mir verziehen -  ist „Hühnerhofmentalität“ zu Hause.

Aber letzten Endes liegt es an uns selbst, wie wir unser Umfeld gestalten, wie menschlich oder unmenschlich wir uns verhalten und jeder kennt sie die goldene Regel, von mir oft erwähnt:

Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst

Kommentare

  1. Es gibt keine ausgebeuteten Ehrenamtler. Wer im Ehrenamt ausgebeutet wird beendet das Ehrenamt. Ganz im Gegensatz zur Erwerbsarbeit die man nicht beenden kann wenn man ausgebeutet wird weil man auf das Einkommen angewiesen ist.
    Jeder Erwerbsarbeitsplatz der von einem Ehrenämtler verdrängt wird bedeutet hier macht ein Mensch seine Arbeit gern. Etwas besseres kann uns als Gesellschaft gar nicht passieren den wenn jemand seine Arbeit gern macht dann macht er die Arbeit auch gut.

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