Zerstören von Menschen - neue Zeiten, alte Methoden

 Was die Staatssicherheit im Geheimen tat, erledigen heute  geltungsbedürftige  Journalisten oder Menschen die sich   zur Treibjagd  eingeladen fühlen, auf wen und was auch immer!


Mal ist es der oder die Akademikerin, mal der oder die PoltikerIn oder mal eben nur der  oder die BürgerIn, eines haben alle gemeinsam, sie sind in den Focus des  Interesses, besser  Jagdfiebers „bestimmter Aufklärer“ geraten.

Ein Blick auf die im Nachfolgenden aufgeführte  Seite zeigt uns  erschreckend deutlich, wie die Methoden der Staatssicherheit noch in der Gegenwart angewendet werden, wie sie  „salonfähig“ geworden sind.  Der Zweck heiligt eben die Mittel.

Wird  man einen Politiker überhaupt nicht mit demokratischen Mitteln los, sprich schlechten Wahlergebnissen, dann muss er eben  diskreditiert werden.
Übrigens ist dies nicht an Parteizugehörigkeiten gebunden. Auch nicht an die  verschiedene Ebenen des gesellschaftlichen  Lebens. Diskreditierung macht vor  keinem Bürger halt.

 Auch dem  Bürger namenlos kann es so ergehen, da wird mal  kurz eine Behauptung in den Raum gestellt und das so Verbreitete trägt Früchte, das Umfeld wendet sich ab. Der Diskreditierte ist isoliert.

Die Unwahrheit kann jeden Menschen tödlich treffen. Nehmen wir an,  dem Bankangestellten wird  per Anruf unterstellt, er habe im Supermarkt gestohlen. Ein Anruf genügt  und er oder sie  ist  „raus“ aus dem Job, aus der bis dato sozialen Sicherheit.
Warum ist das möglich, die Gleichgültigkeit der Menschen lässt dies zu. Im Falle des Bankangestellten ist es  einfach, es ist nur „einer“ schon der Nachbar ist nicht mehr betroffen, geschweige interessiert außer, am Sensationscharakter der Nachricht.

Wir dürfen diese Vorgänge nicht unbenannt lassen, wenn ein Bürger  diskreditiert wird, denn es ist nicht sozial und überhaupt nicht liberal, wenn wir zuschauen, wenn Menschen kaputt gemacht werden. In diesen Fällen trifft nicht zu, so wenig  wie möglich hinschauen und so viel wie nötig.
Es gibt nur eine  Möglichkeit hinsehen und dadurch  zu verhindern, das weiterlebt, was in der nachfolgendenden  Richtlinie des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) festgelegt wurde.

Auf der Internetseite www.behoerdenstress.de  ist zu lesen

„Berlin, Januar 1976
MINISTERRAT
DER DEUTSCHEN DEMOKRATISCHEN REPUBLIK
Ministerium für Staatssicherheit
Der Minister
Richtlinie Nr. 1/76
zur Entwicklung und Bearbeitung
Operativer Vorgänge (OV)“

„Aus der Richtlinie Nr. 1/76 des MfS
2.6.2. Formen, Mittel und Methoden der Zersetzung
Bewährte anzuwendende Formen der Zersetzung sind:
systematische Diskreditierung des öffentlichen Rufes, des Ansehens und des Prestiges auf der Grundlage miteinander verbundener wahrer, überprüfbarer und diskreditierender sowie unwahrer, glaubhafter, nicht widerlegbarer und damit ebenfalls diskreditierender Angaben;
systematische Organisierung beruflicher und gesellschaftlicher Misserfolge zur Untergrabung des Selbstvertrauens einzelner Personen; . . . .“
Ende des  Zitates  weiter zu lesen auf der Internetseite
Was ist das für eine Gesellschaft, in der diese Art Denunziationen  möglich sind? 

Erschreckend und doch vorhanden, weil Menschen vergessen. Das Vergessen ist der „natürliche“ Feind des sich nicht  Wiederholens jedweder  Missachtung der  Menschenwürde.

Eine öffentliche Hinrichtung hatte  im Mittelalter einen hohen Unterhaltungswert. Heute ist es die Diskreditierung, die die Aufgabe der Hinrichtung erfüllt und viele  „Schaulustige“ anlockt, sie sollten wohl eher  Pressekonsumenten (Leser) genannt werden und in Fortsetzung Wähler als Vollstrecker, des durch die Presse hingeschobenen Urteils, ohne natürlich den Sachverhalt  auf seine Verifizierbarkeit überprüft zu haben.

Diese Vorgänge, von denen ich früher wie heute mehr oder weniger betroffen war oder bin, haben mich immer wieder in meiner liberalen Geisteshaltung bestärkt und vor allem gezeigt, dass es an die Öffentlichkeit getragen werden muss, wenn wieder  ein Mensch zerstört werden soll, gleich welcher poltischen Orientierung er sich verbunden fühlt  oder ob es namenloses Mitglied unserer  Gesellschaft ist. Letzterer ist   Diskreditierungen hilflos ausgeliefert, denn wen interessiert es, ob da  über Frau oder Herrn Unbekannt die Unwahrheit verbreitet wird.

Noch einmal, UNS muss es interessieren





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