Jugendhilfearbeit in „Packungen Kaffee“ gemessen

kleine und größere Schicksale, kleinere und größere Tassen Kaffee, Weihnachten „durchgestanden“  56 Kollegen  „verschlissen“  man mag es mir verzeihen, aber nach etwas anderem klingt die   so „sensibel“  formulierte Einladung zum „10jährigen“ einer Jugendhilfeeinrichtung nicht – Text siehe unten

Erst vor kurzem wurden die steigenden Kosten für die Jugendhilfe beklagt.  Bei dieser Art Resümee, Pardon Einladungstext, wundert es mich eigentlich, dass die Jugendhilfekosten nicht geringer  und  als Folge dessen, nur die Regulierungskosten für die  stationären Maßnahmen gestiegen sind. Diese wiederum dann anderen Leistungs und Kostenträgern zugerechnet werden.

An Fachlichkeit und Verbundenheit für ihr Klientel kaum zu überbieten,, lädt hier eine Einrichtung ein , deren Hauptaugenmerk scheinbar auf dem Führen unterschiedlich wichtiger Statistiken lag und liegt. 
Wie  anders wäre zu erklären, dass dem Eingeladenen von 5.697 verbrauchten Packungen Kaffee berichtet wird und nicht darüber, wie viele junge Menschen  z.B  den Sprung in eine erfolgversprechende Berufsausbildung geschafft haben und im besten Falle bei dieser begleitet wurden?

Hafen, ein schönes Bild, aber wer  genau hinschaut weiß auch, dass in einem Hafen Kneipen,  Dealer und Bordelle zu finden sind.
Haben die  jungen Menschen durch dieses „Gestrüpp“ an nicht förderndem für ihren Lebensweg  mit Hilfe der Kaffee-trinkenden Mitarbeiter hindurch gefunden,
 mussten etwa sie all diese  Hässlichkeiten durchleben? Wie Saufen, Kiffen oder auch ein unkontrolliertes Sexualverhalten. 
Die  lapidare Begründung einer der 56 Mitarbeiter,   der junge Mann oder die junge Frau holt eben ihre Jugend nach,  ist an Gedankenlosigkeit und Desinteresse kaum zu überbieten. Wohl aber eine gute Erklärung für die  Inhaltsleere und Kälte der Einladung zum 10jährigen. 

Die mangelnde Begleitung verhaltensauffälliger und psychisch kranker junger Menschen, ist natürlich auch der großen Fluktuation und der daraus folgenden  fehlenden Kontinuität  der Arbeit geschuldet. 
Für  gefährlich halte ich  aber vor allem die unterschiedlichen Behinderungsbilder (soweit  bei Verhaltensauffälligkeiten mit Neigung zur Kriminalität von Behinderung gesprochen werden kann) in einer Gruppen zusammen zu betreuen.
Der psychisch kranke introvertierte Jugendliche hat kaum eine Chance sich positiv zu entwickeln, wenn neben ihm ein gewaltbereiter Junge die  Ziele in der Gruppe  vorgibt. Doch das würde zu weit führen -  ich wollte nur   eine Einladung genauer betrachten, und den  Leser anregen,  genauer hinzusehen, wenn soziale Einrichtungen sich  mal wieder öffentlich loben und zu einem Fest laden.

Abgeschriebener Originaltext ohne Namen- und Ortsangaben

Einladung

255 kleinere und besonders größere Schicksale, 5.697 Packungen Kaffee, 56 neue Kollegen kennenlernen und einarbeiten, 1.378 Teamsitzungen, 10 mal Weihnachten gemeinsam durchstehen – und plötzlich sind 10 Jahre vergangen – ein Grund zu feiern! Am ….2012 beginnen wir unseren Geburtstag mit einer Messe in der Pfarrkirche........
Ab 14 Uhr empfangen wir unsere Gäste an der............ mit einem umfangreichem Programm und kleinen Köstlichkeiten aus dem …..! Wir freuen uns auf Sie!

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